Familie verprügelt Polizisten – mildes Urteil

https://www.t-online.de/region/koeln/id_100401948/koeln-familie-verpruegelt-polizisten-mildes-urteil.html

14 Comments

  1. PeriodBloodPanty on

    Brutale Attacke auf Polizisten in Holweide: Vor Gericht kommen zwei der Täter mit milden Strafen davon. Was passiert war.

    Bei einem eskalierten Polizeieinsatz vor einer Flüchtlingsunterkunft in Köln-Holweide wurden im August letzten Jahres zwei Beamte von Angehörigen einer Familie brutal angegriffen. Die vor Gericht präsentierten Videoaufnahmen zeigten, wie einer der Täter im Alter von 19 Jahren einen am Boden fixierten Polizisten mehrfach mit Fäusten schlug.

    Auch eine 26-jährige Kollegin wurde bedrängt und getreten. Einem 34-jährigen Beamten wurden die Nase gebrochen sowie ein Brustmuskel und das Kreuzband gerissen.

    Obwohl die Richterin von einem brutalen Angriff und einer Todesgefahr für die Polizisten sprach, verhängte das Kölner Amtsgericht laut “Bild” und “Kölner Stadt-Anzeiger” am Ende milde Strafen. Ein 17-Jähriger und eine 20-jährige Mutter aus der Täter-Familie wurden nur verwarnt beziehungsweise zu Sozialstunden und Anti-Aggressions-Training verurteilt.

    Der 19-jährige Haupttäter befindet sich derzeit in [Frankreich](https://www.t-online.de/themen/frankreich/) in Haft und soll bald ausgeliefert werden. Der angegriffene Polizist lehnte Entschuldigungsversuche ab.

  2. PmMeForFree on

    Gibt es dazu Details zu den Gründen? Und jetzt bitte kein dumpfes Geschwafel von „zu milde Justiz“ oder Vermutungen!

  3. MilchreisMann412 on

    Der Artikel sagt halt gar nichts aus. Welche Strafen gab es für welche Taten?

    > Ein 17-Jähriger und eine 20-jährige Mutter aus der Täter-Familie wurden nur verwarnt beziehungsweise zu Sozialstunden und Anti-Aggressions-Training verurteilt.

    Wurden sie verurteilt, weil sie aus der Täter-Familie stammen oder waren sie selber Täter:innen?

  4. sweetcinnamonpunch on

    >Obwohl die Richterin von einem brutalen Angriff und einer Todesgefahr für die Polizisten sprach, verhängte das Kölner Amtsgericht laut “Bild” und “Kölner Stadt-Anzeiger” am Ende milde Strafen. Ein 17-Jähriger und eine 20-jährige Mutter aus der Täter-Familie wurden nur verwarnt beziehungsweise zu Sozialstunden und Anti-Aggressions-Training verurteilt.

    Was für ein erbärmlicher Witz.

  5. jobaxgaming on

    Beim [Kölner Stadt-Anzeiger](https://www.ksta.de/koeln/koeln-polizisten-die-nase-gebrochen-milde-sanktion-fuer-geschwister-789530) steht noch etwas mehr zur Begründung:

    > Zwei von ihnen wurden nach Jugendstrafrecht verwarnt, der 17-Jährige erhielt einen sogenannten Schuldspruch.

    > Er muss sich nun zwei Jahre bewähren, Sozialstunden ableisten und ein Anti-Aggressions-Training absolvieren. Eine Gefängnisstrafe wäre nur bei der Feststellung von schädlichen Neigungen möglich gewesen. Die sah das Gericht nicht.

    So als Otto-Normal-Bürger hilft mir das jetzt nur bedingt weiter. Was wäre denn eine schädliche Neigung, Wiederholungsgefahr?
    Jemandem u.a. die Nase zu brechen und sich nach Angaben der Polizisten mit der Tat im Nachhinein zu brüsten, ist dafür anscheinend ja nicht ausreichend. Das Jugendstrafrecht spielt da wahrscheinlich auch noch mit rein, denke ich.

    > Ein ungläubiges Kopfschütteln erntete der Verteidiger von der 26-jährigen Polizistin, als dieser im Plädoyer von einem gewissen Berufsrisiko für Polizeibeamte sprach, das diese in Kauf nehmen müssten. „Ich schwebe als Polizist doch nicht 45 Berufsjahre auf einer rosaroten Wolke und gehe dann ohne irgendwelche Vorfälle in Pension“, sagte Rosentreter. Überhaupt sei der Einsatz ja nicht so gravierend gewesen, dass man davon psychische Folgen davontragen könnte, meinte der Anwalt.

    Und was der Verteidiger sagt, ist auch mehr als arschig. Natürlich existiert ein Berufsrisiko, aber das ist doch keine Entschuldigung dafür, dass man sich zusammenschlagen lassen müsse.

  6. Ohne weiteren Kontext kann niemand dieses milde Urteil nachvollziehen.

  7. ger_crypto on

    Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft hier in Berufung gehen wird. Das Urteil ist ein absoluter Witz. Für was gibt es Bitteschön den Paragrafen 114 StGB…

  8. Deutsches Jugendstrafrecht in a nutshell. Das deutsche Jugendstrafrecht interessiert sich einzig und allein für die „Erziehung“ der Täter. Wobei hier im Verfahren wohl nicht der Haupttäter verurteilt wurde, auch beim umfangreicheren Bild Artikel wird nicht ganz deutlich, wer nun wegen was verurteilt wurde.
    Edit stimmt nicht: „unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Beamte sowie Widerstands und gemeinschaftlicher Körperverletzung“. Die sind hier schon wegen dem Zuschlagen und den verursachten erheblichen Verletzungen verurteilt worden. Umso unverständlicher das Urteil: Nicht mal Bewährung und nur einer kriegt überhaupt Sozialstunden – und dann auch „nur“ 40.

    Es kommt also allein darauf an, ob die Gefängnisstrafe als zwingend notwendig erachtet wird, den Täter wieder „auf die rechte Bahn“ zu führen. Gefängnis hilft halt aber selten dem Täter, daher kommt das – insb bei einigen Richtern, die sich sehr mit dem Ziel von Jugendstrafrecht identifizieren – selten vor.

    „Lichtblick“: Einer der Täter (ich glaube der Haupttäter) ist wohl nach Frankreich ausgereist und sitzt nun dort anscheinend wegen einer anderen Straftat tatsächlich im Gefängnis. Generell sind andere EU-Länder zum Teil deutlich strenger als Deutschland, auch wenn hierzulande einige so tun, als ob es nur den deutschen Weg und US-amerikanische drakonische Strafen gebe aber nichts dazwischen. Französische Gefängnisse sind übrigens auch nicht ansatzweise so „nett“ wie deutsche.

    Finde es auch sehr gut, dass der Polizist die „Entschuldigung“ (zweifellos auf Anraten der Verteidigung den Tätern empfohlen) nicht angenommen hat. Man sollte dieses Schauspiel des Jugendgerichts als Opfer nicht noch unterstützen. Mit den Faxen der Täter am Gericht (siehe den Bild-Artikel) und dem quasi Angeben über die Tat außerhalb der Gerichtssaals haben die Täter deutlich gemacht, wie leid ihnen das alles tut.

    Edit: Beim Kölner Stadt Anzeiger noch mehr Infos:

    „Auch während der Verhandlung wurde mehrfach gegrinst und gekichert.“

    „Die Videos zeigen, wie der Mann im himmelblauen Trainingsanzug völlig hemmungslos immer und immer wieder mit geballten Fäusten in Richtung des Polizisten schlägt, danach triumphierende Schattenboxergesten macht.“

  9. LayLillyLay on

    Bewährungsstrafen funktionieren nicht, wenn dem Beschuldigten das Urteil egal ist und sie es wie einen Freispruch aufnehmen.

  10. BadArtijoke on

    Ich warte schon auf die Idioten aus der Politik, die nach härteren (und obwohl nicht ansatzweise themenverwandten) Gesetzen fragen, anstatt zu fordern, dass geltendes Recht auch mal angewendet wird. Man konnte seit jeher Kleinstkiffer und Linke wegen nahezu nichts hervorragend drangsalieren. Nur bei irgendwelchen losten Intensivtätern und Nazis wird immer weggeschaut. Ekelhaft

  11. SVRider1000 on

    Damit ist der Grundstein gelegt als Polizeibeamter sich Richtung Büro zu orientieren und als Agressor darauf verlassen zu können, dass diese Verhalten keine schweren Folgen haben wird.

  12. Comprehensive_Fox466 on

    Diese verdammte traurige Komödie die sich unsere Justiz nennt. Diese „Strafen“ sind so lächerlich gering, was glauben denn alle was hier zukünftig passieren wird?! Angriffe auf Politiker scheinen ja schon an der Tagesordnung zu sein. Das war ja fast schon abzusehen, wenn unsere Justiz sich weigert Strafmaßen auszureizen und lieber nur ein Klapps auf den Hintern verteilt.

    Das wird in den nächsten Jahren noch so schlimm werden…

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