Ich bin die letzten 15 Monate mit dem Fahrrad von der Nordspitze Alaskas bis ins untere Argentinien gefahren und habe die berühmte Trans-Ecuador-Mountainbike-Route gewählt, nachdem ich Kolumbiens berüchtigtes „Trampolin des Todes“ überquert hatte. Nur 65 Kilometer südlich von Quito lag der Vulkan Cotopaxi, der in einem nebligen violetten Nebel aus geschmolzenem Eis ruhte.
Selbst wenn ich mich für die weniger anspruchsvolle Alternative des TEMBR über unbefestigte Straßen entschied, wurde die Route häufig von grobem, Softball-großem Schotter zu holprigen Singletrails, dann zu mäandernden Wildpfaden und schließlich zu gar keiner Route. Gruben aus Vulkanasche verschluckten oft meine 2-Zoll-Reifen und zwangen mich, stärker zu schieben. Ich trug das Fahrrad über ziellose Felder durch Stacheldrahttore und fragte die örtlichen Bauern nach dem Weg. „Hacia la antenna, arriba allí encontraras una rutita“, versicherte einer mit einem Fauststoß und einem Lächeln. „Adelante!“
Als die Sonne unterging, verschmolz der Cotopaxi mit einem sanften, rosigen Alpenglühen, einem tiefen Rosaton zwischen Lehmstaub und Kirschblüten. Auf über 3.600 Metern sank die Temperatur rapide und meine Hände waren vom bitterkalten Wind den ganzen Nachmittag über zu Stein geworden. Ich schlug mein Lager neben einem Bach auf und benutzte getrocknete Eukalyptusblätter als Anzünde für ein kleines Feuer, um mich in der Dunkelheit aufzuwärmen. Ihr Duft fühlte sich wie ein Luxus an.
Weiterfahrt nach Süden zum Chimborazo, dem höchsten Gipfel Ecuadors. Wir sehen uns auf der Straße!
Von donivanberube
2 Comments
Legendary experience congratulations
This sounds like such an amazing experience. I’ve always wanted to visit Ecuador to see a King Vulture. Have you ever seen them?